Geschrieben von: Oliver Poller
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Dienstag, den 25. Oktober 2016 um 06:37 Uhr |
Nach dem deutlich verlorenen Heimspiel gegen Freiberg vor zwei Wochen, gab es am fünften Spieltag wieder einiges gut zu machen. Denn die rote Laterne der Tabelle sollte schnellstmöglich weitergereicht werden. Aber uns erwartete mit dem TSV Zschopau mit Sicherheit keine einfache Aufgabe in Kampf um die Punkte. Den Beginn der Partie bestimmten ganz klar die Gäste aus dem mittleren Erzgebirge. Besonders von den Halben Rückraumpositionen sorgten sie ein ums andere Mal für mehr Gefahr als es uns lieb war. Es brauchte eine gehörige Zeit bis sich unsere Abwehrreihe besser den Zugriff fand und so lief man prompt einem drei Tore Rückstand nach (2:5) der sich über die Zwischenstände 4:7 und 7:10 zunächst festigte. Im Angriff lief er Ball recht ordentlich. Im Rückraum konnten wir personell aus dem Vollen schöpfen, was es uns möglich machte schon während der ersten Hälfte kräftig zu rotieren und immer wieder frischen Schwung einzubringen. Die Schnittstellen der leicht offensive 5:1-Deckung wurden vernünftig attackiert, was uns Räume für unser Kombinationsspiel schaffte. Die schnellen Wellen der Zschopauer, die uns in den ersten 15 Minuten schwer zu gesetzt hatten, bekamen wir nun besser unter Kontrolle, störten früh und konnten nun auch im Deckungsverbund einige Bälle abfangen und selbst Nadelstiche setzen. so gleichen wir zum ersten Mal zum 15:15 aus und hingen später mit 17:16 in Front. Kurz vor der Halbzeitsirene schienen wir der Partie mehr und mehr unseren Stempel aufdrücken zu können. Selbst in doppelter Unterzahl gelang es uns zu punkten.
Nach dem 20:17 und dem unnötigen letzten Treffer der Gäste vor der Pause zum 20:18 zeichnete sich ein Wettschießen beider Teams für die zweite Hälfte ab. Wie erwartet wurde auch der zweite Spielabschnitt ganz klar von den beiden Angriffsreihen bestimmt. Und wie schon in der ersten Hälfte kamen die MZ-Städter besser aus den Startlöchern und glichen nach wenigen Minuten zum 23:23 aus. In beiden Toren schlugen fast im 30 Sekunden Takt die Bälle ein. Was auch daran lag, dass die Gangart zusehends härter wurde. Nicht selten sorgten Zeitstrafen dafür, dass viel Platz auf dem Parkett vorzufinden war. Als der bis dato gefährlichste Mann der Gäste bereits in der 41. Minute, beim Stand von 25:25 mit Rot zum Duschen geschickt wurde, schien es als ob das Spiel abermals zu unseren Gunsten kippen könnte. Bis zur 50. Minute hatten wir wieder einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeitet. Was für die Schlussphase Sicherheit geben sollte. Aber die Zschopauer ließen sich von der mutmaßlichen personellen Schwächung und dem Rückstand nicht demotivieren und setzten weiterhin auf gepflegten Angriffshandball und setzten uns im Kollektiv zunehmend unter Druck. In unserem Offensivspiel klemmte die Säge. Die Chancen wurden zwar gut erspielt, aber die Auswertung ließ zu wünschen übrig. Unzählige Male sprang der Ball vom Pfosten wieder in die Hände unserer Gegenüber die zu diesem Zeitpunkt ihre Möglichkeiten zu nutzen wussten. Bis zur 57. Minute war der Spielstand auf den Kopf gestellt – 36:38. Der erste Erfolg der Saison schien leichtfertig verschenkt worden zu sein. Doch noch waren einige Sekunden zu spielen. Das vorentscheidende 36:39 konnte verhindert werden und im beinahe missglückten Gegenstoß bediente Philipp Lang mit einem Rückhandanspiel aus der Spielfeldecke den mitgelaufenen Toni Schreinert der zentral ungehindert einwerfen konnte. Noch etwa 70 Sekunden auf der Uhr. Zumindest ein Punktgewinn war noch im Bereich des Möglichen und die Abwehrreihe warf noch einmal alles in die Waagschale, um einen gegnerischen Treffer zu verhindern. Mit dem Glück des Tüchtigen fingen wir auch diesen Ball ab und hatten unsererseits noch genügend Zeit, um einen Abschluss vorzubereiten. In ersten Versuch gelang uns noch kein Treffer. aber immerhin provozierten wir einen erneute Zeitstrafe für die TSV’ler, die nun die letzten zehn Sekunden in Unterzahl überstehen mussten. Bis zur letzten Sekunde spielten wir Heiko Seltmann auf der linken Seite frei, der nur unfair am Schuss gehindert werden konnte. Resultat Strafwurf – Chance zum Ausgleich! Florian Schreinert, der zuvor schon zwölf Treffer erzielte und drei Mal sicher vom Punkt verwandelte, trat an und sorgte für den harterkämpften aber verdienten Ausgleich. Sicher wäre nach dem Spielverlauf auch mehr zu holen gewesen, aber nach der turbulenten Schlussphase handelt es sich gefühlt mehr um einen gewonnenen als einen verlorenen Punkt.
Rittersgrüner Aufgebot: Tobias Brückner, Marcel Seltmann – Heiko Seltmann (2), Toni Schreinert (7), Paul Riedel (1), Michael Blei (5), Philipp Lang (7/1), Florian Schreinert (13/4), Marwin Täubner, Maximilian Plasczyk (2), Guido Goldmann (1/1)
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